„Run wild, Run Free“: Den Drachen bezwingen

Hart. Gefährlich. Kult. Der Lockruf des Dragon’s Back Race

Seit 2014 ist Dennis Pemsel leidenschaftlicher Trailläufer. Der ambitionierte Athlet freut sich in 2021 auf ein besonderes Highlight, das Dragon’s Back Race in Wales, das alle 2 Jahre stattfindet und dieses Jahr zum ersten Mal volle 6 Tage dauert. Für Athletinnen und Athleten aus Europa und der Welt geht es bei schönstem Septemberwetter über teils unwegsames, gefährliches Gelände einmal quer durch Wales. Mit uns sprach Dennis über seine Vorbereitungen und was den Reiz dieses abenteuerlichen Rennens für ihn ausmacht.

Dennis, das Dragon’s Back Race gilt fast als ein Must für Trailrunner. Wann fängt das Training für deinen ersten Start beim DBR an und wie sieht es aus?

Das Training läuft schon. Das Wintertraining ist geprägt von langen Läufen, Fahrradfahren und Regeneration. Spezialisiert wird es erst ab März. Da ich hier in Marburg keine Höhenmeter trainieren kann, müssen die Läufe vor dem DBR als Training herhalten. Wenn Corona es zulässt, starte ich am Pfingstwochenende meinen ersten Lauf über 230 km bei der TorTour de Ruhr. Ins Gebirge geht es dann mit drei Belastungswochen Ende Juni; 120 km beim Lavaredo Ultra und den Stubai Ultra in Innsbruck. Bin ich da noch nicht zerstört, wird beim 4Trails eine Belastung über 4 Tage trainiert; selbst wenn das nicht mit dem Dragon’s Back Race zu vergleichen ist. Danach ist Regeneration angesagt, bevor ich im August, also zwei Wochen vor dem DBR, vielleicht noch beim HUBUT (HunsbuckelTrail) über 62 km starte. So sieht das Training erstmal aus.

Wie bereitest du dich sonst auf’s Kultrennen vor? Recherchierst du die Strecke?

Erste Informationen hole ich mir über drei sehr gute TV-Dokumentationen. Da man bei diesem Lauf wieder selbst navigieren muss, mit Kompass und Karte, und es eine „perfekt ausgeschilderte Route“ nicht gibt, will ich mir auch noch Tipps von meinem Team-Montane-Partner und dem DBR-Gewinner von 2019, Galen Reynolds, holen.

Worauf freust du dich beim DBR am meisten bzw. was reizt dich besonders daran?

Ich liebe ja Etappenläufe, die über mehrere Tage gehen. Nach dem Transalpine Run, dem Tor des Géants und dem Spine Race bin ich auch vertraut mit solchen Strecken. Was mich am DBR reizt, ist einmal natürlich die krasse walisische Landschaft, aber auch das besondere Gemeinschaftsgefühl. Man lernt sich schnell kennen und möchte den Lauf auch zusammen zu Ende bringen.

Es gibt wohl nur wenige, die beim DBR gewinnen wollen, das Motto ist eher: „Hauptsache ins Ziel und Spaß haben“, und genau da sehe ich mich auch. Ich bin nicht der Typ, der mit großen Leistungserwartungen in ein Rennen geht. Wenn ich aber an Tag zwei oder drei sehe, dass ich eine gute Platzierung erlaufen habe, dann werde ich schon ehrgeizig.

Was an der DBR-Strecke ist für dich besonders herausfordernd?

Respekt habe ich tatsächlich vor den ersten zwei Tagen. Der Lauf ist einen Tag länger und an den ersten beiden Tagen sind die Cut-off-Zeiten deutlich kürzer. Das sortiert schwächere Läufer aus. Aber als ich das gelesen hatte, war mir klar, dass es eine Herausforderung wird. Denn diese zwei Tage haben’s in sich. Am ersten Tag geht es 60 km durch den Nationalpark von Wales, durchs Gebirge, man klettert mehr, als dass man läuft. Stellenweise geht es hundert bis zweihundert Meter steil runter, da muss man jeden Schritt abwägen. Und auch am zweiten Tag geht es ähnlich weiter, 4.000 Höhenmeter und weitere 60 km Strecke. Davor habe ich schon Respekt, denn wie willst du das im Flachland groß trainieren? Da gibt es eben nur die Etappenläufe davor.

Begleitest du deine DBR-Erfahrung auch fotografisch?

Selber werde ich schon einige Fotos machen, vor allem wenn ich an Verpflegungspunkten stehe oder gemeinsam mit Läufern an schönen Orten bin. Der Lauf ist ja an sich eine Sightseeingtour durch Wales, nur eben eine, die ein normaler Tourist nicht macht. Ich kenne dazu ein Filmteam, das das DBR begleitet; da ergibt sich sicher auch das ein oder andere Interview und das ein oder andere Bild.

Was gehört für dich unbedingt zur Ausstattung beim Traillauf – generell und beim DBR?

Zum einen mein Maskottchen „Pitti Platsch“ an meinem Rucksack. Neuerdings versuche ich beim Traillauf immer minimalistischer zu werden, jedenfalls im Sommer: Handheld, Wohnungsschlüssel, ein guter Podcast im Ohr. Im Herbst und Winter kommen Regenjacke, Handschuhe und Mütze in den Rucksack. Sicherheit muss sein, und die neuen Sachen wiegen kaum etwas. Beim DBR werde ich die MEDIVID CRYO To Go Bags mitnehmen, denn sobald man abends im Übernachtungszelt ankommt, muss die Regeneration sofort anfangen: essen, duschen, Beine kühlen.

Hast du zum Schluss noch Tipps für absolute Traileinsteiger?

Ich würde immer mit einer 5-6 km langen Strecke um die Ecke anfangen und auf wechselnden Untergrund achten: Mal Schotter, mal Waldweg, mal Straße, um die Muskeln abwechselnd zu trainieren und zu entlasten. Ansonsten keinen Stress beim Sport, er soll ja Spaß machen!

 

Dragon’s Back Race

6-tägiges Etappen-Rennen. 380 km von Nord- nach Süd-Wales. Die Strecke von Conway Castle nach Cardiff Castle ist nicht markiert. 17.400 Höhenmeter sind zu überwinden – fast das Doppelte des Mount Everest.

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