Kryotherapie (abgeleitet vom griechischen „kryo“ = „kalt‘) bezeichnet in der Medizin regelmäßig den gezielten lokalen Einsatz von Kälte zu therapeutischen Zwecken. Zu unterscheiden ist eine solche lokale Kälteanwendung von Ganzkörpertherapien, bei denen der gesamte Organismus eisigen Temperaturen ausgesetzt wird, zum Beispiel in Eisbädern oder – noch eisiger – in speziellen Kältekammern, in denen Temperaturen von etwa -110 °C herrschen.
Die lokale Anwendung von Kälte spielt eine zentrale Rolle bei der Versorgung akuter Verletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen, Prellungen, Muskelfaser- und Sehnenrissen, etc., bei denen nach dem sogenannten PECH-Schema vorgegangen wird. Durch die Kälte wird dem Anschwellen der verletzten Region entgegengewirkt. Außerdem bewirkt die Kälte eine deutliche Schmerzlinderung, indem für eine Abnahme der Nervenleitgeschwindigkeit gesorgt wird.
Die Kryotherapie wird zudem bei Entzündungen wie Sehnenreizungen, Schleimbeutelentzündungen oder Arthrose (im aktivierten Zustand) angewandt, denn Kälte wirkt den entzündlichen Reaktionen entgegen.
Nach Operationen ist die Kryotherapie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung, insbesondere nach Gelenkoperationen. Auch hier muss wirksam gegen Schmerzen, Schwellung und die Ausbreitung entzündlicher Reaktionen angekämpft werden.